Afrika macht Schule
Ausgangspunkt für dieses 2007 geplante Bildungsprojekt war unser Vorhaben, verzerrte Bilder vom Leben der Anderen zu korrigieren. Durch unsere Verbundenheit zum Senegal und zu Deutschland nahmen wir die Rolle eines Vermittlers zwischen beiden Kulturen ein.
Vorurteile bestehen auf beiden Seiten: so wie sich viele Senegalesen Europa als Eldorado ausmalen, so stellen sich viele Deutsche vor, Afrika wäre durch Konflikte gespalten und in Krankheit und Armut vereint. Afrika macht Schule setzte genau hier an, um jungen Menschen in Deutschland und im Senegal Anreize zu bieten, ihre Vorurteile abzulegen.
Als Erbe des Bildungsprojektes „Afrika macht Schule“ besteht unsere Ausstellung „Bilder im Kopf“ noch immer
Im Austausch mit Lehrbeauftragten erarbeiteten wir im ersten Projektjahr neue Lerninhalte, die die Grundlage für Projekttage in Kindergärten, Schulen und Hochschulen bildeten. Die historischen Verbindungen zwischen Europa und Afrika herauszustellen war hierbei ein bedeutender Aspekt. Nicht weniger wichtig war uns, den Zusammenhang zwischen interkultureller Bildung und Entwicklungszusammenarbeit aufzuzeigen.
Idee
Zusammen mit Historikern der Leibniz Universität Hannover konzipierten wir im zweiten Projektjahr Veranstaltungen zu den Themen „Afrika-Bild“ und „Geschichte des Deutschen Kolonialismus“. Auch mit dem Institut für Politische Wissenschaft kooperierten wir im zweiten Jahr und organisierten das Seminar „Migranten als Träger von Entwicklung“.
Da uns die Nachhaltigkeit dieser Projektarbeit am Herzen lag, konzipierten wir im dritten Projektjahr eine Lehrerfortbildung. Die Vermittlung eines differenzierten Afrika-Bildes an deutschen Schulen sollte auch nach Abschluss des Projektes selbstständig weiterlaufen, so die Idee. Im Senegal organisierten wir währenddessen Workshops zu den Themen „Spuren des Kolonialismus im Senegal“ und „Das Europa-Bild im senegalesischen Schulsystem“.
Auch abseits von Schule erreichten wir viele Menschen mit unserer Aufklärungsarbeit. So organisierten wir Begleitseminare für die Ausstellung „Lest we forget – The Triumph over Slavery“. Die Wanderausstellung aus New York machte 2009 Halt in Hannover und lockte über 10.000 Besucher ins neue Rathaus. Inspiriert durch den Erfolg, entwickelten wir im folgenden Jahr zusammen mit der Hochschule Hannover unsere eigene Wanderausstellung „Bilder im Kopf“. Während der dreiwöchigen Erstausstellung zählte die Wanderausstellung fast 14.000 Besucher.
Als Erbe des Bildungsprojektes „Afrika macht Schule“ besteht unsere Ausstellung „Bilder im Kopf“ noch immer. Mit Blick auf das aktuelle politische Klima in Deutschland, scheint ihre erneute Ausstellung wichtiger denn je zu sein!