Ein Haus – Ein Baum
Zusammen mit dem Centre in Tambacounda initiierten wir 2012 ein Baumpflanzprojekt, um das Mikroklima in Tambacounda zu verbessern. Mit der Pflanzung von 1.000 Obstbäumen wollten wir ein Zeichen gegen die anhaltende Waldrodung in der Region setzen und die Bevölkerung für den Schutz der Umwelt sensibilisieren. Die enge Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Schulen aus Tambacounda und dem nationalen Forstamt war essentiell für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes.
Da es uns wichtig war, dass der Nutzen der Bäume über die bloße CO2-Filterung hinausgeht, entschlossen wir uns für Guaven-, Papaya- und Mangobäume.
Interessierte BürgerInnen konnten eine Patenschaft für einen Baum übernehmen und waren somit für seine Pflege verantwortlich. Auf diesem Weg sollte die lokale Bevölkerung das Projekt langfristig selbst tragen. Um BürgerInnen Anreize für die Patenschaft zu bieten, wählten wir Baumarten aus, deren Nutzen über die bloße CO2-Filterung der Luft hinausging. Guaven-, Papaya- und Mangobäume trugen schnell Früchte und verbesserten nebenbei durch schnelles Wachstum nach wenigen Jahren Tambacoundas Mikroklima. Die Baumpaten konnten frei über die Früchte ihrer Arbeit verfügen – so verkauften einige ihre Ernte auf dem lokalen Markt, andere verzehrten die Früchte selbst.
Idee
Gründe für das Projekt gab es dreierlei:
Durch die übermäßige Waldrodung in der Peripherie Tambacoundas verändern sich langfristig das Klima und die Lebensbedingungen für die Menschen der Region. Es gibt immer weniger Bäume, die durch die CO2-Einlagerung das Mikroklima im Gleichgewicht halten können. Ohne den natürlichen Schutz der Bäume erodieren zudem die Böden, sodass Düngemittel ungehindert ins Grundwasser fließen.
Außerdem schenken die Menschen in Tambacounda ökologischen Themen nur wenig Aufmerksamkeit. Es sind zumeist andere Themen und Sorgen, die das Leben der Menschen in Tambacounda bestimmen. Hierzu zählen die hohe Arbeitslosigkeit, niedrige Familieneinkommen, sowie die schlechte Infrastruktur.
Zu guter Letzt engagieren sich nur wenige Bewohner Tambacoundas zivilgesellschaftlich, was ein weiteres Hindernis für nachhaltige Entwicklung der Region ist.
Durchführung
Um die lokale Wirtschaft zu fördern, gründete das Centre eine eigene Baumschule. Tischler eines benachbarten Dorfes stellten zudem Korbgeflechte für den Schutz der Setzlinge her.
Bereits ein halbes Jahr nach Beginn des Projektes zierten 600 junge Bäume die Straßen Tambacoundas. In den folgenden Monaten unterstützten mehr und mehr Menschen verschiedener Stadtteile das Projekt. Größter Anreiz für eine Partnerschaft war die Aussicht auf eine schnelle Ernte der Baumfrüchte.
Aufgrund des großen Engagements der Bevölkerung war das Ziel von 1000 Neupflanzungen schnell erreicht. So beschlossen wir zusammen mit dem Centre das Projekt fortzuführen.
Das Projekt „Ein Haus – Ein Baum“ verdankt seinen Erfolg der finanziellen Förderung durch die Bingo Umweltstiftung und der Spendenbereitschaft unserer Unterstützer in Hannover.